Rückblick
Wir stehen im hohen Norden, auf einem Wanderparkplatz vor Umeå im Strömbäck Naturreservat und ich beginne wieder zu schreiben. Gut eine Woche sind wir wieder unterwegs. Gestartet spät abends, eigentlich zu spät aber meine Ungeduld war zu groß und so habe ich gedrängelt, loszufahren als gegen 17/18 Uhr endlich alles im Womo verstaut war. Noch eine letzte Abschiedsrunde bei den Nachbarn, Nina und Mama. Versorgt mit frisch gekochter Erdbeermarmelade (doch Mama, die Marmelade ist fest geworden und schmeckt ausgezeichnet!) und einer großen Flasche Ingwershot rollen wir Richtung Autobahn als sich der Abendbrothunger in den Vordergrund drängelt. Herbert lässt die Auffahrt zur A7 links liegen und wir steuern das Don´s an. Nicht das erste Mal, dass wir so verfahren und zum Auftakt einer Reise uns gleich quasi hinter dem heimatlichen Ortsschild stärken. Gegen halb acht geht es dann aber wirklich auf die Autobahn und wir fahren entspannt bis Dorfmark, wo wir die erste Nacht verbringen.
Eigentlich kann man an diesem Stellplatz eine gute Hunderunde drehen, doch Regen und Matsch lassen uns alles auf das Nötigste reduzieren und weiter geht es nach Hamburg. Dort angekommen erstürmen wir gleich einen Outdoorladen und schauen uns nach den Dingen um, von denen wir glauben, dass wir ohne sie im Norden erfrieren. Doch erfolgreiches Shopping sieht anders aus und so verlassen wir mit zwei Mützen und einem Langarmshirt unter´m Arm das Geschäft und fahren zu Olli und Larry.
Es ist Freitagabend und am nächsten Morgen geht es um zehn mit der Fähre von Travemünde nach Trelleborg. In Wandsbek springen wir um kurz vor 20 Uhr noch schnell in den Bauhausmarkt und erstehen einen Stromgenerator, falls wir doch mal, wegen der Kälte oder mangelnder Sonne, Probleme mit unseren Batterien bekommen sollten. Es ist ein bisschen wie mit den Schneeketten, unsere Annahme ist, dass wir weder den Generator, noch die Schneeketten auf der Reise brauchen werden, doch Haben ist besser als Brauchen.
Für die Nacht fahren wir nach Reinfeld, kurz vor Lübeck. Im dortigen famila-Zentrum war die einzige Möglichkeit morgens noch einen Termin für den Covid-Test zu bekommen. In Travemünde gab es keine freien Termine mehr. Wir übernachten im Gewerbegebiet, tanken nochmal zu deutschen Preisen, bevor wir für jeden Liter Diesel zwei Euro berappen müssen und machen uns auf den Weg zur Fähre.
In Trelleborg angekommen, will niemand sehen, ob wir einen negativen Coronatest vorweisen können. Ohne Halt fahren wir aus dem Hafengelände und steuern unseren ersten Übernachtungsplatz in Schweden an. Wir fahren gleich Richtung Norden und haben uns einen kleinen Wanderparkplatz abseits der Straßen in einem Waldstück bei park4nigth rausgesucht. Arme Paula, die Hunderunde im Dunkeln fällt ziemlich dürftig aus.